Flut der Bilder

Flut der Bilder in meinem Kopf. Vor meinen Augen geschieht, was ich sehe, in diesem Moment meiner Anwesenheit: hier und jetzt, unwiderruflich, unwiederbringlich. All die bunten Schreie, die sich in mir vervielfältigen. Die blitzenden Gebisse, die jedes Gesicht sauber durchtrennen. Geschichten ohne Anfang und ohne Ende. Blut an den Händen der Schlafenden. Zu einfach gestrickt dieses Gemälde, die Wirklichkeit mit leichtem Pinsel verworfen, kaum dass sie sich ereignete.

Hinter Glas

Hinter Glas die Fremden, die mich mit dem Rücken ansehen, die von mir nichts wissen, nichts ahnen, während ich ihre Schritte zähle oder die Finger an ihren Händen. Ich bin nur zu Besuch, unsichtbar, und doch in ihrer Mitte, ganz selbstverständlich lebe ich mit ihnen, unerkannt, wie unter einer Tarnkappe, anwesend, gegenwärtig – einer von ihnen, solange ich mich nicht zu erkennen gebe. Ihr Blick durchbohrt mich, ihre Hände greifen ins Leere. Da ist nichts, was uns verbindet. Ich atme eine andere Luft, bewege mich in einer anderen Zeit, ich versinke in anderen Schlaf. In meinen Träumen gebe ich mir einen Namen.