Aus allen Wolken

Aus allen Wolken der Regen, ein Schleier, der sich über die Welt legt wie ein fadenscheiniges Leichentuch, lautlos fast, und alles unter sich begräbt, was nach Licht und Wärme hungert. Kein Entkommen, wie es scheint, nicht einmal ein schwaches Aufbäumen. Gnadenlos sanft die Heerschar der stillen Tropfen, unbeirrbar und unwiderstehlich. Kein Schrei, kein Schmerz. Unmerklich das Sterben im Innern. Alles Leben totgeschwiegen.

Regentropfen

Regentropfen auf meiner Haut wie Morsezeichen, verschlüsselte Botschaften einer zu ungeheurer Größe aufgeblasenen Welt, in der für mich kein Platz ist. Wolken, die mich beschatten, die mich ohne Augen anstarren, zahnlose Raubtiere, die darauf warten, dass ich falle, ohne zu ahnen, wie mir geschieht, während ich noch am Boden klebe.