Ohne Antwort

Ohne Antwort all die ungestellten Fragen, verblasst noch auf der Zunge, nichts weiter als ein Hauch. Ohne Ausweg die Flucht, einfach nur fort, mit dem Kopf durch die Wand in mir. Ohne Heimat mein Blick, der vom Horizont abprallt wie ein verirrter Vogel. Was bleibt noch zu sagen? Etwas ist nicht in Ordnung. Alles ist gut.

Ein Finger

Ein Finger, aufbewahrt in einem dunklen Raum, jenseits des Lichts und der Zeit, unvergänglich wie eine Botschaft, die den Tod überdauert, seit Ewigkeiten unberührt, umso mächtiger, je unbedeutender sie scheint. Körperlos. Der letzte Hinweis auf die Lösung des Rätsels, Antwort auf diese eine Frage, welche noch gar nicht gestellt wurde. Zeichen einer Wahrheit, für die in unserer Welt kein Platz ist, in unserer Welt unzähliger Sprachen, Schriften und Missverständnisse.

Wenn der Wind weht

Wenn der Wind weht, wird die Oberfläche einer Pfütze zum Spiegel meines Lebens. Begegnung mit einem Phantom – niemand, der sich selbst erkennt, wenn er sich gegenübersteht. Ein Gespenst, verdammt zur ewigen Unruhe. Ein Fragender, der sich abwendet, um die Antwort nicht zu hören. Niemand, der die Wahrheit wissen will, wenn er ihr ausgeliefert ist.

Funkstille

Funkstille am anderen Ende der Leitung. Keine Antwort auf meine Fragen. Was ich auch sage – kein Bild, kein Ton. Vielleicht bin ich längst allein, führe Selbstgespräche. Oder ich spreche die falsche Sprache. Mag sein, dass mein Gerede nicht zu ertragen ist, meine Sorgen und Ängste lästig sind. Niemand da, der mir zuhört. Vielleicht wäre das zu viel verlangt: ein offenes Ohr, ein wenig Aufmerksamkeit. Ab und zu ein kleines Lebenszeichen, eine spürbare Präsenz. Ein paar Minuten nur für mich. Hallo, ist da jemand? Wenn man doch wenigstens dem Schweigen einen Sinn abgewinnen könnte. Kein Trost, keine Beschwichtigung, nicht einmal Gleichgültigkeit. Kein einziges Wort. Nichts.