Durchhalten

Durchhalten – vom ersten Augenblick an, kaum dass wir das Licht der Welt erblickten. Weitermachen, um nichts anderes ging es seitdem, ohne wenn und aber, die Augen geradeaus, unentwegt auf jenes ferne Ziel gerichtet, von dem wir nicht einmal wissen, ob es tatsächlich existiert. Wir wollen es nicht wissen. Wir wandern durch die Dunkelheit, berauscht von dem, was uns fehlt.

Eine Krankheit

Eine Krankheit wie jede andere: das Leben – Geschenk desTeufels, das man nicht ausschlagen kann. Ein Tröpfchen Blut, das Wunder vollbringt und tötet. Eine Wunde, die sich niemals schließt. Es gibt keine Heilung außerhalb der Sprechzeiten, keine Hoffnung für die Infizierten. Es gibt kein Entrinnen. Der Tod ist nur ein Symptom. Du kannst rennen, aber deine Schritte verenden in der Leere. Du kannst lachen, während deine Stimme in Tränen ertrinkt. Verbirg dich in einer Kiste auf dem Grund des Meeres – und die Dunkelheit wird dich finden.

Keine Fragen mehr

Keine Fragen mehr, alles ist schon erklärt, wir wissen Bescheid. Irgendwo steht bereits geschrieben, was wir gar nicht wissen wollen. Keine Geheimnisse, alles ist enthüllt. Was verborgen ist, haben wir längst vergessen. Alles liegt auf der Hand. Das Leben: eine einzige Offenbarung. Keine Ungereimtheiten, alles ist klar und deutlich. Wir sehen in der Dunkelheit. Was wir suchen, finden wir im Schlaf. Wir suchen nichts. Wir durchschauen uns selbst, nüchtern und ungeniert. Die ganze Welt: vollkommen selbstverständlich.