Wolkenlos

Wolkenlos die Gedanken – nur für die Dauer eines Wimpernschlags. Das schwache Licht eines ersten Sterns in einem Meer des Schweigens und der Stille. Kein Wort kommt über die Lippen der Dämmerung, kein Geräusch durchdringt die Haut der angehaltenen Zeit. Ein Stein, den die Luft zu tragen scheint, darauf ein Name. Ein Gesicht, begraben im Sandkasten meiner Erinnerung, die Augen geschlossen. Ein Lächeln, das wie Rauch zum Himmel steigt. Die Flamme erloschen.

Tanz der Schatten

Tanz der Schatten in völliger Finsternis. Was ich sehe, ist die Abwesenheit des Sichtbaren, so überflüssig all die Bewegungen, von denen vielleicht noch ein Fußabdruck in der Zeit bleibt. Es ist die Sonne in deinen Augen, die nach Schlaf ruft, nach ewiger Ruhe mitten im Sturm. Es ist das Lächeln auf deiner Stirn, den Wolken so nah, der Unnachgiebigkeit eines menschenleeren Himmels. Es sind deine Füße, die mich an die Wahrheit des Tanzes glauben lassen – eine Wahrheit, die mich mit Füßen tritt. Die Schatten in deinem Herzen, jener unsichtbaren Flamme entsprungen: kälter als das einzige Wort, das deine Lippen öffnet – für immer dem Irrtum verschrieben.

Irgendwo brennt es

Irgendwo brennt es, fern von hier – zu fern, um wahr zu sein. Irgendwo, das ist am anderen Ende der Welt, dort, wo ich nicht bin, sonstwo – wo sonst? Rauch steigt auf, den ich nicht sehe, der mir dennoch Tränen in die Augen treibt. Wärmt es nicht sogar ein wenig, dieses stumme Feuer, taucht es nicht unser Leben in rot glühenden Schimmer? Diese Flamme, versprüht sie nicht Funken der Begeisterung, die bald schon als neugeborene Sterne über uns aufleuchten? Doch der Zauber scheint verflogen. Niemand glaubt mehr an die reinigende Kraft des Feuers. Es brennt. Wir werden sterben, am anderen Ende der Welt, irgendwo, das ist dort, wo wir im Leben nicht sein werden.