Heute

Heute – so viel Irrtum liegt in diesem Wort, so viel Vergeudung. Nichts von dem, was ich tue, hat Bestand, nichts von alldem, was ich denke, nichts. Dennoch ist es nicht die Zeit, die mich in ihrer Gewalt hat, nicht einmal die Vergänglichkeit. Nicht die fliehenden Stunden lassen mich ergrauen, nicht die ungezählten Versäumnisse. Nicht die Zerbrechlichkeit des Augenblicks. Gefangener bin ich, hier und jetzt, geborgen im traumlosen Schlaf des Wirklichen. Daran gehe ich zugrunde, wissend, dass alles seine Ordnung hat. Heute – das ist dieser Ort, an den ich immer wieder zurückkehre, obwohl ich ihn nie verlassen habe.

Nur keine Eile

Nur keine Eile bei allem, was du ohnehin nicht tust, bei allem, was du versäumst, was du vergisst. Unendlich viel, das unerledigt bleibt, manches nicht einmal begonnen. Die Wirklichkeit so armselig, gefangen in deinem Denken – wie in einer Gruft. Ruhe sanft, während das Leben an dir vorüberzieht. Niemand stört deinen Dornröschenschlaf. Was du für dich behältst, kann keiner dir nehmen. Was du nicht von dir gibst, wird niemals vergehen. Schließlich wirst du gar nicht gewesen sein: keine Spuren im Sand – darauf kommt es doch an.