Zurück ins Labyrinth

Zurück ins Labyrinth, am roten Faden entlang ins Verderben gepflegter Langeweile. Jeder Weg, der uns hinauszuführen schien, bringt uns tiefer hinein: ins Zentrum unserer Angst. Das ist nicht das Ende der Welt – es ist der Kopf eines Adlers auf dem Rumpf einer Schlange, mit Augen, die im Dunkeln das Wort Verzweiflung an die Wände werfen. Alles könnte so einfach sein, wenn wir nicht in diesem Gedanken eingesperrt wären, gefesselt mit den Schnürsenkeln unserer Ahnungslosigkeit. Schritt für Schritt kommen wir uns weiter abhanden, bis von uns bloß noch eine Handvoll Staub übrig ist, eine Laune des Windes, ein Räuspern in der Ferne. Diese unbegreifliche Stadt auf zwei Beinen. In ihren Straßen fließt Blut, und ihr Name ist ein unaussprechliches Verbrechen. Zwecklos, nach Spuren zu suchen, wo niemand außer mir je zuvor gewesen ist. Sinnlos, aus der Haut zu fahren, wenn man nicht weiß, wo man landet. Schließlich sind wir zu Hause, wo nichts an Ort und Stelle ist.

Von außen betrachtet

Von außen betrachtet, erscheint all das Bedeutende plötzlich so klein, fast lächerlich. Manchmal genügt es schon, einen Schritt zurückzutreten, um den eigenen Irrtum zu bemerken, die eigenen Fehler zu erkennen. Ein wenig Abstand, schon lachen wir über unsere eigene Dummheit – vorausgesetzt, das Lachen bleibt uns nicht im Halse stecken. Unser Leben, vielleicht nur eine Illusion. Was wir lieben, stürzt uns ins Verderben. Woran wir glauben – nur eine Krücke, morsch und zerbrechlich.

Fremdes Blut

Fremdes Blut in meinen Adern – oder zumindest das Blut eines Menschen, der ich nicht bin, nicht sein will. Ein anderes Leben unter meiner Haut, beängstigend und erfrischend zugleich, verstörend und besänftigend wie eine unsichtbare Stimme, die mich in den Schlaf singt. Heilsam und Verderben bringend wie die Dunkelheit, die sich in mein Herz schleicht, um Träume zu gebären. Nacht auf meinen Augen, mein Denken bloß noch ein Rauschen, der niemals endende Schrei eines Sterbenden.