vergiss
deine Welt
was du weißt
nur Schatten und Nebel
nichts
Schlagwort: Nebel
Wirklichkeit
Wirklichkeit
bloßer Schein
wir hüllen uns
in Dunst und Nebel
unwirklich
Nebel
Nebel
undurchdringlich trüb
kein klarer Gedanke
keine Welt die mich
hielte
Straße
Straße
im Nebel
eben noch gewiss
der nächste Schritt ins
Ungewisse
betrübt
betrübt
die Welt
gehüllt in Schweigen
Straßen führen ins Nichts
Nebel
Schlaf
Schlaf über der Stadt wie eine schwere Wolke. Schweigend wälzt Nebel sich durch die verlassenen Straßen, unaufhaltsam und bedrohlich. Fenster werden geschlossen, Türen verriegelt. Die Nacht bricht herein wie ein Unglück, von dem alle wissen – und das dennoch niemand bemerkt. Zu oft schon haben wir es unbeschadet überstanden, so glauben wir. Zu oft schon ging danach die Sonne auf, wurde Licht in der Finsternis unserer Träume. Zu oft schon sind wir erwacht. Wir glauben nicht länger an unser Verschwinden. Durch das Dickicht unserer Trübsal hindurch der milchige Schimmer des Mondes – Geisel unserer Vernunft.
Das Blau des Himmels
Das Blau des Himmels über einer Brücke, die im Nichts zu enden scheint, irgendwo auf der anderen Seite dieser undurchsichtigen Endlosigkeit. Niemand setzt einen Fuß darauf, ohne sich von allem zu verabschieden, was ihn im Leben hielt. Was auch immer dich dort erwartet, wird aus dir einen Fremden machen, einen Schatten deiner Vergangenheit. Vielleicht aber sind dort die Schatten lebendiger als hier die Lebenden. Wenn der Nebel nicht wäre, könnte man wohl die kostümierten Engel mit ihren aufgemalten Gesichtern erkennen, das bunte Treiben verlorener Seelen. Mit geschlossenen Augen hört man sogar die Musik, ein unbestimmtes Raunen, fast ein Seufzen der Stille. Wir hören und sehen nur, was in uns ist – im Grunde nichts, mehr als wir ertragen.
Im Fieberwahn
Im Fieberwahn sah ich dein Gesicht, so blass, abwesend und freundlich zugleich. Deine Augen waren geschlossen, dennoch fühlte ich mich von deinem Blick durchdrungen. Deine Lippen bewegten sich wie im lautlosen Singsang – unerhörtes Liebesgeflüster, meinem eigenen Traum entsprungen. Dein Haar löste sich in Nebel auf, deine Haut, durchsichtig fast, glühte im Takt deines Herzschlags. So unwiderstehlich groß die Versuchung, dieses Trugbild zu berühren, es wirklich werden zu lassen – und damit zu zerstören.