Auf der Durchreise

Auf der Durchreise in dieser Stadt, in diesem Leben. Ohne Eile – und doch keine Zeit zum Verweilen. Ein Fremder nur, namenlos, von niemandem erkannt, unsichtbar in der Menschenmenge. Gerade erst angekommen, muss ich schon wieder fort. Kein Ende des Weges in Sicht, kein Ziel, keine letzte Ruhe. Ich besitze nichts außer dem, was ich hinter mir ließ. Nur was ich vor langer Zeit verloren habe, trage ich noch bei mir. Ich schaue nicht zurück, blicke nicht nach vorn. Meine Schritte finden allein, wonach ich längst nicht mehr suche.

Unberührbar

Unberührbar, was ich morgen tun werde, was ich denke, was ich will, und doch wirklich genug, um meinen Namen zu tragen. Ohne Bedeutung vielleicht und unbestimmt, zugleich so sicher wie die Wolken am Himmel oder der Wind in den Gräsern. Oder eben doch beliebig. Was weiß ich schon von mir selbst? Von meinem Handeln? Von all dem, was in mir verborgen bleibt, niemals das Licht der Welt erblickt? Blind bin ich, Fremder in einem unentdeckten Land. An guten Tagen bin ich nirgends zu Hause. Immer schon fort, ein Schatten auf der Durchreise.

Selbstverständlich

Selbstverständlich, sollte man meinen, was ich bin und wie ich es wurde, doch sobald ich darüber nachdenke, liegt nichts ferner, nichts könnte unbekannter sein. Der Blick in den Spiegel macht mich zu einem Fremden, der mich anstarrt wie einen Eindringling. Hirngespinste bloß, was ich von mir zu wissen glaube, Mutmaßungen und Gerüchte. Was ich sehe – nichts als Trugbilder. Irrtum, was ich denke. Was ich bin – Schweigen.