Himmel
auf Erden
durch unsere Köpfe
hindurch fliegen Engel und
Spatzen
Schlagwort: Engel
verlassen
verlassen
der Himmel
von allen Göttern
allen Engeln allen Spatzen
leer
langsam
langsam
verbrenne ich
Gesang eines Engels
die Wirklichkeit hat mich
vergessen
Wahrheit
Wahrheit
nur geliehen
Handgepäck der Engel
keiner Menschenseele jemals wirklich
anvertraut
Engel
Engel
ohne Herz
mit Augen blind
wie Sterne am hellichten
Tag
Weg
Weg
durchs Labyrinth
kein roter Faden
nur der Ruf eines
Engels
zurück
zurück
im Abgrund
ein gefallener Engel
eben noch himmelhoch nun
zerschmettert
Wüste der Wirklichkeit
Wüste der Wirklichkeit: was du siehst, was du fühlst, was du bist – nichts davon ist wahr. Dein Leben: ein Hirngespinst. Ein nervöses Flimmern in den Eingeweiden der Schöpfung. Schlechte Kunde für Engel und Honigbienen. Das Leben beginnt erst noch. Doch was ist es dann, woran wir uns mit angehaltenem Atem klammern? Die drei Schattenseiten des Himmels: Liebe, Wissen, Macht. Der Hunger nach Ewigkeit, das Streben nach Glück, gefangen in einer Badewanne.
Wie die Engel
Wie die Engel, die in die Tiefen des Herzens blicken, die nachsehen, ob alle Türen und Fenster geschlossen sind, alle Schubladen und Schränke. Wie die Wolken, die den Regen übers Land tragen, friedlich und unaufhaltsam. Wie das leere Zimmer, das ich einst bewohnte, ungeduldig, schweigsam. Abwesend. Genau wie du. Worte, die mich als Erinnerung erreichen. Das Lächeln eines Kindes auf einem verblassten Foto. Die Farbe der Lippen, die sich lautlos bewegen. Wie in weiter Ferne die Schwingen eines Raubvogels.
Der schöne Schein
Der schöne Schein einer Welt, die mich um mein Leben betrügt. Eingeschlossen in die Seifenblase meiner eigenen Worte, nichts ahnend, das stumpfsinnige Lächeln des Wissenden in der Hosentasche: so reite ich auf dem Rücken einer blechernen Schildkröte durch endlose Nacht, einsam, von Gott vergessen, ausgestoßen aus dem Kreis der Engel. In Freiheit geboren, um die Gefangenschaft zu preisen.