Echo

Echo meiner Tränen, gefangen in diesem Zimmer wie das fahle Licht des Mondes, so zerbrechlich, die dünne Haut eines Traums. Schatten, deren Flüstern die Wände belebt, Stimmen aus dem Jenseits. In einer Ecke, regungslos, geduldig, die Spinne. Ich stelle mir vor, wie sie mich betrachtet, wie sie durch mich hindurchsieht. Meine Furcht in ihren Augen, die sich niemals abwenden, die sich niemals schließen. In meiner Hand ein Brief, ungelesen. Es genügt, ihn zu halten. Ich trage ihn bei mir, wenn ich dieses Zimmer verlasse. Meine Tränen. Die Schatten und Stimmen. Deine Worte. Sogar der Mondschein, der an mir haftet wie Blütenstaub. Nur die Spinne rührt sich nicht. Was ich tue, bedeutet ihr nichts. Selbst wenn ich fort bin, ist es, als zappelte ich noch in ihrem Netz.