Nur die Ruhe

Nur die Ruhe, alles ist gut, es gibt keinen Grund sich aufzuregen. Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Du hast nichts zu befürchten. Was dich zerreißt, ist bloß ein Wetterumschwung, eine Regenwolke, irgendwo über dem Atlantik. Du bist in Sicherheit, kein Sturm wird dich jemals erreichen, keine Katastrophe wird dich bedrohen. Keine Panik, alles ist wie immer. Schalte die Nachrichten aus und schaue nicht zu oft aus dem Fenster. Verschließe die Tür und überspringe keine Stufen beim Treppensteigen.

Blick aus dem Fenster

Blick aus dem Fenster ins Nichts – als würde, was ich sehe, sogleich zerstört, aber so, dass ich es nicht einmal bemerke: beinahe zärtlich und nicht ohne eine gewisse Ironie. Aus der Erinnerung gelöscht, noch bevor ich es überhaupt wahrnehme. Die Welt dort draußen kommt gar nicht erst bei mir an – falls es sie gibt. Das fehlende Wissen darüber wiegt mich in Sicherheit. Geborgen in der Vernichtung.

Worum geht es

Worum geht es, wenn ich von Glück spreche, von der Aussicht auf ein erfülltes Leben, von einer zufälligen Begegnung, die uns an den Rand des Wahnsinns treibt? Was geschieht, wenn die Welt stillzustehen scheint, wenn alles in sich zusammenfällt – aber unmerklich? Wenn es kein Entkommen gibt aus der Bedeutungslosigkeit, die uns in Sicherheit wiegt? Was steckt dahinter, wenn nichts mehr verborgen ist? Wie können wir schweigen, wenn alles gesagt ist?