In deinem Blick

In deinem Blick die trostlose Würde der Gefangenschaft, verborgen im Schatten deines versteinerten Herzens. Verloren bist du in deinem Käfig, verschwunden vor den Augen der Welt, am hellichten Tag dem Sonnenlicht entzogen. Wem erzählst du von deinen Qualen? In welchem Nähkästchen birgst du dein Leid? So hilflos dein Zähneknirschen, seelenlos dein Hunger. Vielleicht hast du bereits vergessen, woher du kommst. Du bist ohne Vergangenheit. Sprachlos deine Wut. Die Rauchzeichen deiner Trauer an einem strahlend blauen Himmel – träumst du von der Freiheit? Erinnerst du dich an ein Land ohne Türen? Wohin du auch siehst – Ruhelosigkeit in den Armen des Schlafs.

Ein letzter Atemzug

Ein letzter Atemzug, bevor dieser Tag sich aus dem Staub macht, ohne Glanz und Fanfaren, klammheimlich wie ein räudiger Hund. Ein letzter Blick, nach langem Regen, zum wolkenlosen Himmel. Zeit für einen Wink mit dem Zaunpfahl. Wie ich mich auch drehe und wende, der eisige Hauch bügelt mir die zerknirschte Denkerstirn glatt. Wie Fähnchen im Wind meine Worte aus versteinertem Mund während schweigend und würdevoll die Nacht aus ihrem Kokon kriecht.