Worum geht es

Worum geht es, wenn ich von Glück spreche, von der Aussicht auf ein erfülltes Leben, von einer zufälligen Begegnung, die uns an den Rand des Wahnsinns treibt? Was geschieht, wenn die Welt stillzustehen scheint, wenn alles in sich zusammenfällt – aber unmerklich? Wenn es kein Entkommen gibt aus der Bedeutungslosigkeit, die uns in Sicherheit wiegt? Was steckt dahinter, wenn nichts mehr verborgen ist? Wie können wir schweigen, wenn alles gesagt ist?

Wovon ich spreche

Wovon ich spreche, wenn ich nichts sage, weil nichts mehr gesagt werden kann. Wovon ich rede, wenn mir nichts mehr einfällt. Was ich erzähle, wenn alle Geschichten vergessen sind. Wovon ich schweige, wenn alles auf der Hand liegt. Was ist zu tun, wenn der Boden unter deinen Schritten aufleuchtet? Und was, wenn ein Berg dich verfolgt? Worte, die dir zu Füßen liegen, wenn du längst in der Bedeutungslosigkeit versunken bist. Ich verstecke mich zwischen den Zeilen. Nichts hält mich davon ab, die Wahrheit zu erfinden.

Geradeaus in die Irre

Geradeaus in die Irre oder mit dem Kopf durch die Wand einer Seifenblase, auf den Spuren des Sonnenscheins mitten ins Herz des Schattens, den kürzesten Weg wählen – in die Regungslosigkeit. Den Atem anhalten, um darin ein Stück der Welt zu bewahren, in mir verborgen wie ein Schatz oder ein Geschwür, ein Häppchen Wirklichkeit – so unwirklich, dass es glücklich machen könnte. Schwärme von Gewitterfliegen unter meiner Haut, in meinen Augen, in meinem Mund. Geflügelte Worte, deren Bedeutungslosigkeit mich um den Schlaf bringt. Mein Verstand ist dieser Vogel, der aus den Wolken stürzt, um sterbend einen Regentropfen aufzufangen.

So leer

So leer am Ende eines langen Tages voller Wunder und Nichtigkeiten. Einsam schwebend zwischen Sprechblasen, verloren vor der eigenen Haustür am Tag meiner Geburt. Ein letzter Tropfen im Glas – unbegreiflich fern, dem Verdurstenden unerreichbar. Niemand, der mir zuhört, wenn ich von Abschied rede, kein Mensch, der mir winkt – es sind ja schon alle gegangen. Bedeutungslosigkeit geheimer Zeichen an allen Ecken und Enden dieser geschrumpften Welt: fliegende Fische im Rinnstein, Riesensterne zwischen parkenden Autos, die verblühte Rose auf einer Mauer. Ich trinke die Welt wie ein wohlschmeckendes Gift, das mit sanftem Trost tötet.

Traum von einer menschenleeren Straße

Traum von einer menschenleeren Straße. Kein Laut, der das spärliche Sonnenlicht aufstört, keine neugierigen Blicke. Niemand brüllt meinen Namen. Erinnerungen wie fernes Wetterleuchten, bedrohlicher Frieden gegen Abend. Das verlassene Auto mitten auf einer Kreuzung, seit einer Ewigkeit unterwegs in die Bedeutungslosigkeit. Wie es scheint, komme ich jeden Tag hierher, angezogen von den Schrecken der Stille, bewaffnet mit Schweigen. Und doch bin ich bloß eine Erscheinung am Rande dieser Szene, ein Fremder im Reich der Toten, unerwünscht, menschlicher Makel inmitten der Schatten. Nur ein hässlicher Fleck auf dem Mantel des Vergessens.