Landschaft aus Klang

Landschaft aus Klang, kaum hörbar, viel zu leise, um gesehen zu werden, Stille, die spürbar wird, Farbe, die dich berührt, ein Weg, der dich mitnimmt in die unwirkliche Welt deiner Abwesenheit. Lieder ohne Worte. Musik, die zu sich selbst findet im Augenblick ihres Verklingens. Der Gesang eines sterbenden Vogels, irgendwo in den Zweigen der Dämmerung.

Nichts

Nichts außer der stillschweigenden Erwartung, dass etwas sein müsse. Kein Staub auf den leeren Bücherregalen, keine Spinnweben in den dämmrigen Winkeln des unbewohnten Zimmers. Alles Wissen dieser Welt unter einem Fingernagel, alles Leben hinter Glas. Die besänftigende Leere des Vergessens – wie der Blick aus dem Fenster, Tag für Tag unverändert, die Aussicht auf eine Landschaft ohne Vergangenheit, menschenleer und ausgestorben. Vielleicht noch ein Lüftchen in den kahlen Zweigen der Bäume, ein vertrockneter Grashalm auf einer Mauer, ein Fußabdruck auf verwachsenem Weg. Nichts wird sich ändern, wenn ich fort bin.