Ozean

Ozean meiner Gedanken, still und unbewegt im einen Moment, aufgewühlt und wild im anderen. Mein Denken verborgen in unendlicher Tiefe, nur ab und zu ein Fragment, das als Strudel emporsteigt, als kleine Woge oder salziger Schaum – unbegreiflich wie eine Sprache im Gewirr sinnloser Laute. Nichts als Rauschen auf dem Grund einer Muschel: vertraut und unbekannt zugleich. Niemand hört zu, niemand sieht hin. Und doch ist es gegenwärtig. Unbewohnt dieses dunkle Meer, aber lebendig, bevölkert von den Möglichkeiten eines unvollendeten Lebens.

Worum es geht

Worum es geht, wenn nichts mehr gesagt werden kann, wenn alles, was ich denke, bloß noch Schaum auf einer Welle ist, Geröll an einem Abhang. Wenn eines Morgens die ganze Welt in Schatten getaucht bleibt, wenn wir uns durchs Dunkel tasten, niemand mehr den Weg kennt. Wenn nichts mehr zu verschenken ist. Was bleibt von den Träumen hinter verschlossener Tür? Wohin blickt das gebrochene Auge? Ein Rinnsal am Straßenrand. Eine Hand, die sich öffnet und wieder schließt. Ein Windstoß, der mich lautlos zu Boden wirft.