Fehl am Platze

Fehl am Platze: der stechende Schmerz deines Lächelns in meiner Brust, so unwirklich, dass ich mich frage, wie ich gestern noch glücklich sein konnte. Das Sonnenlicht deiner Augen – als ob die Welt nicht längst schon viel zu hell wäre. Die Stille im Schatten deiner Schritte, von denen keiner dich zu mir führt oder auch nur in meine Nähe. Keine Spur von mir in deinen Gedanken. Selbst wenn ich schreien könnte, perlten meine Worte von dir ab – wie Regentropfen von einem undurchsichtigen Fenster. Deine ungestörte Ruhe, so heilig wie meine Wut, die dich niemals erreicht.

Irgendwann

Irgendwann hört es auf. An irgendeinem Punkt geht es nicht mehr weiter. Das ist vielleicht noch nicht das Ende, es ist nur vorbei – und dann endgültig. Wer weiß, ob man es überhaupt bemerkt. Man wähnt sich noch unterwegs, hat noch sein Ziel vor Augen, während die Zeit längst stillsteht. Wir sind an einen Weg gebunden, der sich im Leeren verliert: ohne Ankunft, ohne Umkehr. Wir wissen nicht, was uns antreibt. Wir folgen seit jeher einer Spur, die wir selbst erst noch hinterlassen werden – unentwegt.

Du bist nicht allein

Du bist nicht allein im Augenblick des Abschieds. Auf deiner Schulter die unsichtbare Hand des Vergangenen, lächelnd hinter deinem Rücken der unbekannte Freund, in deinem Herzen das schleichende Gift unerfüllter Liebe. Abschied wovon? In dieser allgegenwärtigen Welt. Wohin du auch gehst, du nimmst deinen Schatten mit dir. In jedem Spiegel hinterlässt du eine Spur. Einzig unerreichbar: das Nirgendwo. Wovor du auch fliehst – du entkommst nicht deinen Träumen.