Fauler Zauber

Fauler Zauber der Sterne, die auf Erden wandeln wie Fleisch gewordene Erinnerungen an eine Zeit, die es niemals gab. Falsche Stimmen, die nicht zu den Geschichten passen, die sie erzählen. Falsche Gesichter, in denen nichts geschrieben steht als ihre Unberührbarkeit. Das Blau des Himmels auf dem Boden der Tatsachen.

Wovon ich spreche

Wovon ich spreche, wenn ich nichts sage, weil nichts mehr gesagt werden kann. Wovon ich rede, wenn mir nichts mehr einfällt. Was ich erzähle, wenn alle Geschichten vergessen sind. Wovon ich schweige, wenn alles auf der Hand liegt. Was ist zu tun, wenn der Boden unter deinen Schritten aufleuchtet? Und was, wenn ein Berg dich verfolgt? Worte, die dir zu Füßen liegen, wenn du längst in der Bedeutungslosigkeit versunken bist. Ich verstecke mich zwischen den Zeilen. Nichts hält mich davon ab, die Wahrheit zu erfinden.

Flut der Bilder

Flut der Bilder in meinem Kopf. Vor meinen Augen geschieht, was ich sehe, in diesem Moment meiner Anwesenheit: hier und jetzt, unwiderruflich, unwiederbringlich. All die bunten Schreie, die sich in mir vervielfältigen. Die blitzenden Gebisse, die jedes Gesicht sauber durchtrennen. Geschichten ohne Anfang und ohne Ende. Blut an den Händen der Schlafenden. Zu einfach gestrickt dieses Gemälde, die Wirklichkeit mit leichtem Pinsel verworfen, kaum dass sie sich ereignete.

Kein Grund zur Sorge

Kein Grund zur Sorge, einzig die Wahrheit könnte uns gefährlich werden. Zum Glück weiß niemand etwas davon. Kein Mensch erträgt auch nur den Gedanken daran, nicht einmal für den Bruchteil einer Sekunde. Wir erfinden Geschichten, wiegen uns in Sicherheit. Wir lassen nicht die geringsten Zweifel aufkommen. Alles ist gut. Wir lächeln, also sind wir. Das ist sicher, unbestreitbar. Das ist so real wie ein Flugzeugabsturz. Was ist dagegen die Wahrheit? Ein Schlachtruf aus dem Mund eines Sterbenden. Vor lauter Bedeutung unwirklich – wirkungslos. Nicht zur Nachahmung empfohlen.