Nicht ein einziger Traum

Nicht ein einziger Traum in dieser Nacht, die niemals endet. Seit einer Ewigkeit der schwarze Schlaf in den Eingeweiden der Geschichte, das Treiben der Wolken hinter geschlossenen Augen, das verkniffene Lachen der Finsternis in meinem Mund. Ganz ohne Worte: die Nachrichten aus dem Niemandsland der Stille. Sprachlos der Himmel ohne das Geschrei der Vögel, der Meeresspiegel blind, kein Bild auf meiner Zunge. Sekunden wie Regentropfen in der Wüste. Über mir: die bestirnte Nacktheit des Unendlichen. In mir: die milde Hoffnungslosigkeit der Erlösung.

Durch die Wüste

Durch die Wüste meiner Traurigkeit ans andere Ende der Welt. Auf Zehenspitzen, bis zum Hals im Sand. Die Glut der Sonne in meinem Kopf wie ein Lächeln des Todes. Sand in meinen Augen, in meinem Mund. Die unerbittliche Dürre meiner Worte, ungesagt, das Vergessen so trostlos wie der Geschmack der Wahrheit auf meiner trockenen Zunge. Der Himmel – ein Abgrund, der fortwährend meinen Namen ruft. Ich kenne mich selbst nicht mehr, verschollen im Niemandsland der Schwermut.

Im Gleichgewicht

Im Gleichgewicht oder bloß in der Schwebe? Perfekt ausbalanciert im freien Fall aus unendlicher Höhe in unendliche Tiefe. Schwerelos im Niemandsland meiner eigenen Abwesenheit. Das ist nicht die innere Ruhe, es ist ein Kampf ums Überleben. Ein Augenblick der Schwäche stürzt dich in den Abgrund, von dem du zuvor nicht einmal wusstest, dass es ihn gibt. Die geringste Unaufmerksamkeit lässt dich straucheln. Schweigend der Zerbrechlichkeit ins Auge sehen. Ein Wimpernschlag, der die Welt zerteilt.