Weite Welt

Weite Welt, wohin man auch blickt, das Leben: nur eine Armlänge entfernt, höchstens einen Steinwurf. Ein Fenster im Haus auf der anderen Straßenseite, kein Geräusch außer dem dumpfen Rauschen der Ferne, ein Gesicht vielleicht hinter vergilbter Gardine, Augen, die mich ansehen – oder doch nur ein seelenloser Schatten, eingesperrt in den Käfig meiner Vorstellungskraft. Wolken, die sich abwenden, voller Ungeduld oder einfach nur gelangweilt, längst schon auf unergründlichen Abwegen. Stimmen, die sich im Wind verfangen, die nichts zu sagen haben, unentwegt plappernd.

Am Anfang

Am Anfang ist die Schwermut, wie eine schwarze Sonne über allem, was am Boden kriecht. Die Dunkelheit in den Gesichtern der Ausgestoßenen. Das unterirdische Grollen in der Ferne. Das Flüstern und Tuscheln in den Katakomben unter der Stadt. Am Anfang ist nichts als die Ungeduld. Das Flimmern des Asphalts an einem heißen Sommertag. Eine unwillkürliche Bewegung meiner Hand, das Zittern meiner Wimpern beim Anbruch der Nacht, das Schweigen der Sterne hinter den Wolkentürmen. Mit dem Sturm kehrt die Ruhe zurück, das erstickte Lachen der Götter.