Erfolg
oder Scheitern
der feine Unterschied
den wir kaum jemals
bemerken
Schlagwort: Scheitern
Weltoffenheit
Weltoffenheit
das ist
Freiheit zum Scheitern
angesichts der Vielfalt des
Wirklichen
Grenze
Grenze
der Machbarkeit
ein kleiner Schritt
lässt uns erschöpft zurück
gescheitert
Scheitern
Scheitern
ohne Wissen
ohne eine Ahnung
was wir verlieren oder
gewinnen
woran
woran
es scheitert
weißt du erst
wenn es hinter dir
liegt
wunschlos
wunschlos
mein Unglück
ein gefundenes Fressen
mein glanzvolles Scheitern am
Leben
woran
woran
wir sind
wenn wir scheitern
mit uns im Reinen
arglos
Zeit nehmen
Zeit nehmen für all das, was auf der Strecke geblieben ist, für all die Pläne und Ideen, aus denen nichts geworden ist, sei es aus Bequemlichkeit, sei es aus Angst vor dem Scheitern. Für all jene Gedanken, die zu unbedeutend sind, um an die Oberfläche zu kommen – oder auch im Gegenteil: die so voll von Bedeutung sind, dass wir sie nicht ertragen könnten. Für alle Dinge, die wir aus unserem Leben verbannt haben, um unbeirrt geradeaus gehen zu können. Zeit für all das, was uns daran erinnert, wer wir niemals sein werden.
Gerade rechtzeitig
Gerade rechtzeitig, um dem eigenen Scheitern beizuwohnen, um mitanzusehen, wie das mühsam konstruierte Kartenhaus wieder in sich zusammenstürzt. Das böse Erwachen aus tiefem Schlaf, der mir das süße Lied vom Gelingen vorsäuselte. Nun, da die Augen geöffnet sind, verdünnen sich die Träume zu bloßen Reminiszenzen dessen, was hätte sein können, sein sollen. Nun, da die geheimen Wünsche ans Licht kommen, verschwimmt, was gewiss schien, im Halbdunkel des Unmöglichen.
Scheitern
Scheitern als Vorwand für die Unfähigkeit, es zu versuchen – was auch immer. Wir klammern uns an Ziele, die wir zu erreichen vorgeben, während wir unser Heil im Rückblick finden. Wie wichtig wir doch sind, wenn uns nichts mehr gelingt. Wie schön und unvergänglich: verglühende Sterne auf dem Höhepunkt ihrer Selbstverschwendung. Unbedeutender denn je. Harmlos. Wir werden zu Staub angesichts unserer Möglichkeiten. Die Welt bloß ein fruchtloses Schauspiel. Wir sind, was wir wollen, wenn wir nichts mehr können.