Nichts als die Wahrheit

Nichts als die Wahrheit, wie hilflos auch immer das sein mag. Wie fern von der Wirklichkeit, wie abwegig inmitten all der Lügen und Verkommenheiten in mir. Jedes Wort bringt neue Falschheiten hervor, ich betrüge, wenn ich den Mund öffne. Wenn ich schweige. Ich sehe, wenn ich die Augen schließe. Ich sehe nichts, wenn ich in den Spiegel blicke. Nichts als die Wahrheit.

Von heute auf morgen

Von heute auf morgen hörst du nicht mehr, was ich zu sagen habe. Vielleicht ging meine Stimme verloren oder die Bestimmtheit meiner Worte. Habe ich das Sprechen verlernt oder das Öffnen meines Mundes? Ohne die gemeinsame Sprache ist der Himmel ein anderer. Die Wolken ziehen richtungslos durch mein Gemüt, unförmig schwimmt die Sonne in einer schwarzen Pfütze aus Stille und Vergessen. Siehst du mich denn noch? Kannst du mir sagen, wo ich bin? Und wo in aller Welt bist du?

Wolken

Wolken auf meiner Zunge wie Worte, die keinen Sinn ergeben und dennoch bedeutsam sind. Regen, der sich in meinen Mund ergießt, das erstickende Geschwätz meiner Eingeweide, das Ende einer Welt, deren Herzschlag mein Schweigen war – begraben unter dem schreienden Fleisch der Zeit. Niemand wird mir glauben, dass nichts mehr zu sagen ist. Das Ende der Wahrheit unter den tausend Augen einer schwarzen Sonne.

Höhere Gewalt

Höhere Gewalt – dein großer Mund auf meiner Haut, deine Füße in meinen Gedanken, dein Blick unter meinen Fingernägeln. Worte ohne Sinn, unsterblich, und doch mit dem Tod im Bunde. Worte mit Haaren auf den Zähnen, dem Schweigen bedrohlich nah. Worte, die von Wänden abprallen wie verendendes Sonnenlicht. Dein Gesicht am Fenster – vergiss nicht, dass du gefangen bist.