Schöne Grüße

Schöne Grüße aus den unsäglichen Tiefen meiner Langeweile, ein Vogel, der eine Wolke durchbohrt auf dem Weg ins Vergessen, gedankenlos, unschuldig auf seiner Reise ohne Anfang und Ende. Mein Hilfeschrei wie eine Postkarte aus farbenfroher Fremde: eben noch bin ich dort gewesen, wo jetzt bloß noch schwarze Leere klafft. Mensch ohne Gedächtnis, nackt in den Wäldern der Kindheit – unerhört bleibt das Flehen deiner toten Augen, ziellos deine wankenden Schritte. Deine Worte wie Steine an einem Abhang, wenn der Morgen schon graut.

In mir

In mir das Fremde, das mich zum Mörder macht oder zum Liebenden, das in meinem Namen tötet oder Leben schenkt. Irgendwann wacht man auf: ohne Gedächtnis, bloß noch eine Marionette ohne Herkunft. In meiner Brust schlägt das Herz eines anderen – eine Maschine, die ich nicht anhalten kann. Längst habe ich die Kontrolle verloren, mein eigenes Leben rinnt mir durch die Finger. Die Erinnerung gelöscht, meine Träume entführt. Wie geht es weiter? Es ist, als ob man aus dem Fenster vor eine Wand blickt: kein Horizont, der mich ruft, für mich kein Himmel, keine Stimmen aus der Ferne. Nur ein dumpfes Pochen, das mich einschläfert.