Nichts

Nichts außer der stillschweigenden Erwartung, dass etwas sein müsse. Kein Staub auf den leeren Bücherregalen, keine Spinnweben in den dämmrigen Winkeln des unbewohnten Zimmers. Alles Wissen dieser Welt unter einem Fingernagel, alles Leben hinter Glas. Die besänftigende Leere des Vergessens – wie der Blick aus dem Fenster, Tag für Tag unverändert, die Aussicht auf eine Landschaft ohne Vergangenheit, menschenleer und ausgestorben. Vielleicht noch ein Lüftchen in den kahlen Zweigen der Bäume, ein vertrockneter Grashalm auf einer Mauer, ein Fußabdruck auf verwachsenem Weg. Nichts wird sich ändern, wenn ich fort bin.