Worum es geht, wenn nichts mehr gesagt werden kann, wenn alles, was ich denke, bloß noch Schaum auf einer Welle ist, Geröll an einem Abhang. Wenn eines Morgens die ganze Welt in Schatten getaucht bleibt, wenn wir uns durchs Dunkel tasten, niemand mehr den Weg kennt. Wenn nichts mehr zu verschenken ist. Was bleibt von den Träumen hinter verschlossener Tür? Wohin blickt das gebrochene Auge? Ein Rinnsal am Straßenrand. Eine Hand, die sich öffnet und wieder schließt. Ein Windstoß, der mich lautlos zu Boden wirft.
Schlagwort: Dunkel
Tote sehen
Tote sehen, mit ihnen reden, ihnen zuhören, sie an die Hand nehmen, ein Stück begleiten – auf dem Weg ins Dunkel. Die Welt ist voll von Unvollendetem. Kaum eine Geschichte, die bis zum Schluss erzählt wird, kaum ein Satz, den wir zu Ende sprechen, kein einziges Leben, das sein Ziel erreicht, das dort ankommt, wo alles einen Sinn ergibt. Menschenleer die Wirklichkeit, bevölkert von Geistern, die nach einem Ausweg suchen, nach einer Möglichkeit, ihre letzten Erinnerungen abzustreifen – wie ein zu eng gewordenes Kleid.