Bleibender Eindruck

Bleibender Eindruck oder Liebe auf den ersten Blick – als niemand hingesehen hat. Deine Fußspur auf jedem meiner Gedanken, selbst dann noch, wenn ich nichts denke: du gehst mir nicht aus dem Kopf. Mehr ist aber auch nicht zu sagen, wenn einem die Worte fehlen – wie immer. Nicht zu vergessen, dass alle Erinnerung flüchtig ist, alles Lieben ein Vergehen.

Niemand weiß

Niemand weiß, wovon du redest, wenn du über deinen Schmerz sprichst. Niemand ahnt, worum es geht, so sehr du dich auch bemühst, es allen zu erklären. Welchen Schmerz auch immer du mitzuteilen versuchst – es kommt nichts davon beim anderen an. Der Schmerz in deinem Kopf, in deinen Knochen, in deiner Seele. Du kannst sagen, was du willst – keiner versteht dich, keiner hört dir zu, keiner hört dich. Der Schmerz in deinen Gedanken, in deiner Vorstellung, in deiner Einbildung. Warum willst du, dass jemand erfährt, was allein für dich bestimmt ist? Dein Schmerz ist nichts ohne dich, er ist ein Teil von dir, unveräußerlich. Du bist nichts ohne deinen Schmerz. Es gibt Worte für das, was du empfindest, aber keine Sprache. Was du darüber erzählst, ist ohne Inhalt, ohne Substanz. Dein Schmerz bleibt stumm – du kannst noch so laut schreien.

Überall

Überall – nur nicht hier. Wo auch immer. Was auch immer geschieht – nicht mit mir. Ich halte mich raus, meide den Tumult, entgehe der Katastrophe. Ich bin nicht zur Stelle, wenn es passiert. Wenn es darauf ankommt, bin ich nirgends. Im entscheidenden Augenblick ziehe ich den Kopf ein oder werfe mich zu Boden. Ich tue, was ich kann. Wenn es sein muss. Ich gebe mein Bestes, um ungeschoren davonzukommen. Den Tag, an dem die Welt untergeht, streiche ich aus meinem Kalender.