Leise Schritte

Leise Schritte durch den leeren Raum meiner Bewusstlosigkeit – nur keine schlafenden Hunde wecken, die Wächter des Glücks, nirgends anecken, keinen Staub aufwirbeln. Auf dünnem Eise mein Traum vom nahenden Frühling. Wenn ich erwache, ist die Welt erstarrt. Mein Atem erstickt die Flammen der Morgendämmerung, mein Blick zermalmt die zaghaft knospende Stimme der Zuversicht. Schatten auf meinen Lippen, Worte, die zu Asche wurden im Moment ihrer Geburt. Ein lauer Wind murmelt meinen Namen – ein lächelndes Kind, das gedankenlos den Tag verflucht.

Am Abgrund

Am Abgrund dieses unbedeutenden Tages, der wie jeder andere ist: hoffnungslos unwiderlegbar, in die Stille gemeißelt wie der Schrei eines sterbenden Vogels, fast schon vergessen – haltlos blicke ich in die Tiefe meiner eigenen Vergänglichkeit, einem Stein gleich, der sich nach tausenden von Jahren entschieden hat, einen Namen zu tragen: Morgen. Wenn ich die Augen schließe, kann ich das Rauschen der Zeit hören, das Geplapper all jener Abenteuer, die ungeboren meinen Kopf bevölkern. Eine Ewigkeit ist es her, dass ich fliegen konnte. Ich erinnere mich, spüre das Gewicht meiner Flügel, die Schwere, die mich in den Himmel stürzen lässt.