Amsel
im Dämmerlicht
ihre samtene Stimme
erhellt mir den Weg
Morgenstunde
Schlagwort: Morgen
morgen
morgen
ein Tag
wie jeder andere
es beginnt wie es
endete
morgen
morgen
wird anders
vielleicht auch nicht
es kommt drauf an
Versuch
trüb
trüb
der Morgen
ein weiterer Tag
der vergessen sein wird
ungeschehen
wenig
wenig
zu tun
weniger als gestern
morgen vielleicht wer weiß
wenigstens
dunkel
dunkel
und leer
der frühe Morgen
überschüttet mich mit Einsamkeit
trostlos
Lichtstreif
Lichtstreif
am Horizont
kaum zu sehen
ein neuer Tag beginnt
anderswo
Gesang
Gesang
eines Vogels
früh am Morgen
ich höre ihn nicht
Winter
Leise Schritte
Leise Schritte durch den leeren Raum meiner Bewusstlosigkeit – nur keine schlafenden Hunde wecken, die Wächter des Glücks, nirgends anecken, keinen Staub aufwirbeln. Auf dünnem Eise mein Traum vom nahenden Frühling. Wenn ich erwache, ist die Welt erstarrt. Mein Atem erstickt die Flammen der Morgendämmerung, mein Blick zermalmt die zaghaft knospende Stimme der Zuversicht. Schatten auf meinen Lippen, Worte, die zu Asche wurden im Moment ihrer Geburt. Ein lauer Wind murmelt meinen Namen – ein lächelndes Kind, das gedankenlos den Tag verflucht.
Am Abgrund
Am Abgrund dieses unbedeutenden Tages, der wie jeder andere ist: hoffnungslos unwiderlegbar, in die Stille gemeißelt wie der Schrei eines sterbenden Vogels, fast schon vergessen – haltlos blicke ich in die Tiefe meiner eigenen Vergänglichkeit, einem Stein gleich, der sich nach tausenden von Jahren entschieden hat, einen Namen zu tragen: Morgen. Wenn ich die Augen schließe, kann ich das Rauschen der Zeit hören, das Geplapper all jener Abenteuer, die ungeboren meinen Kopf bevölkern. Eine Ewigkeit ist es her, dass ich fliegen konnte. Ich erinnere mich, spüre das Gewicht meiner Flügel, die Schwere, die mich in den Himmel stürzen lässt.