Verdunkelung
des Himmels
Einbruch der Nacht
Untergang der Welt im
Schweigen
Schlagwort: Nacht
ich
ich
ein Schatten
in völliger Dunkelheit
die Schwärze der Nacht
übertroffen
Zittern
Zittern
eines Sterns
wo Nacht beginnt
schwindet schmerzvoll der Tag
Abschied
Nacht
Nacht
ohne Schlaf
in völliger Finsternis
unterwegs in einem Irrgarten
Sorge
wolkenlos
wolkenlos
die Nacht
in deinen Augen
unendlich tief dein Blick
schwarz
dunkler
dunkler
wird es
in meiner Seele
in meinen Augen schwarze
Nacht
Ungestillt
Ungestillt die Lust, den Tag zur Nacht zu machen, die Brücken einzureißen, die mich mit dem Festland des Wohlbefindens verbinden. Die Sehnsucht, das Weite zu suchen, wenn es eng wird, auf der Stelle zu treten, indem ich mich treiben lasse – unerfüllt. Der ungebremste Drang in die Tiefe. Das Verlangen nach Wahrheit, die den Dingen unmögliche Namen gibt. Der Wille, die Zukunft zu vergessen, all das, was uns zusteht, uns bedrängt, bedrückt. Ungebrochen.
Auf dem Sprung
Auf dem Sprung in ein neues Leben – an diesem kürzesten aller Tage. In eine andere Welt: mit geschlossenen Augen durch die Wand aus Zweifel und Zögern. Über die Mauer aus Eitelkeit und Verblendung. Verrückt nach Licht im finsteren Herzen der Nacht, tief unten auf dem Grund meiner Seele. Dort wo ich bin, wird nichts gewesen sein, nichts, an das ich mich klammern könnte. Niemand, der bezeugen kann, was geschehen wird. Meine Entschlossenheit: vielleicht nur ein Anflug von Langeweile.
Weißes Rauschen
Weißes Rauschen auf meiner Haut: das eisige Flüstern des Windes. Mit dem Kopf voran durch die Nacht, die so undurchdringlich ist wie der traumlose Schlaf meiner Schritte. Ein Stern in meinen Haaren, die Stille fest in meiner Hand. Für einen Augenblick gehört diese trostlose Welt mir, ich habe sie erdacht, sie zu zu meinem Innersten gemacht. Für einen Moment sind wir miteinander verschmolzen, untrennbar – bis ich mich abwende, verschwinde, weil meine Füße den Boden berühren.
Was schwer ist
Was schwer ist, leicht machen, so leicht, dass selbst die Erinnerung daran kein Gewicht mehr hat. Die schlechten Nachrichten wie gute aussprechen. Die Nacht zum Tag machen – nicht nur in deinen Träumen. Das Kleine mit großen Augen ansehen. Was man sucht, finden: wo man es nie vermutete. Unsagbares aufschreiben, Wort für Wort, bis es uns ganz selbstverständlich über die Lippen kommt. Das Verlorene bewahren, damit die Welt bleibt, was sie ist.