vorbei

vorbei
mein Weg
an zahllosen Schreien
begraben
im Beton
das schlichte Gemüt
allgegenwärtig
hinter Mauern
in erblindeten Schaufenstern
Überreste
offene Wunden
wohin man blickt
Einschusslöcher
ein Tag
wie der andere
schweigsam
mein Herzschlag
unter dem Asphalt

den Stürmen trotzen

den Stürmen trotzen
der Stille
hin und wieder
das Herz
auf der Bordsteinkante
zum Abschied gesenkt das Haupt
kraftlos
nach verlorenem Kampf
träumen wir davon
unser Blut endgültig reinzuwaschen
so sehnt sich der Himmel
tiefblau
nach leichenhafter Blässe
doch wir schlummern nur
unser Atem
unerbittlich treibt er voran
das Hamsterrad der Weltgeschichte

meine Welt

meine Welt
nicht der Rede wert
dennoch
was sonst gäbe es zu berichten
aus tiefem Tal
das Stückwerk des Augenblicks
jämmerlich
woher die Farben der Stille
wenn nicht
aus voller Brust
erstarrt
das Lächeln der Suchmaschine
auf holprigem Weg
nicht wirklich
ein einziges Wort
öffnet dir die Tür
zur Schattenseite des Mondes

abhanden

abhanden
die Sprache
Momente des Glücks
und des Verderbens
dem Leben so nah
unser Verstummen
unbedeutend
was wir zu sagen wüssten
die Worte
ersterben
unter den Schlägen des Schicksals
nur der sanfte Schlummer
des Vergessens
rettet
was unwiederbringlich

wenn doch bloß

wenn doch bloß
dies farblos ausgemalte Leben
irgendwo
am Rande der Stadt
verklungen zwischen Mauern
und Gestrüpp
wo nackter Beton
die Hoffnung der Sterbenden ausbrütet
Blumenduft zertreten
in des Dichters Gedärm
das bunte Treiben
anderswo
inmitten des Untergangs
wohin
wenn ich wüsste
mit all den Verdorbenheiten
mein Tod
geschwätzig wie eine Kerze