So leer am Ende eines langen Tages voller Wunder und Nichtigkeiten. Einsam schwebend zwischen Sprechblasen, verloren vor der eigenen Haustür am Tag meiner Geburt. Ein letzter Tropfen im Glas – unbegreiflich fern, dem Verdurstenden unerreichbar. Niemand, der mir zuhört, wenn ich von Abschied rede, kein Mensch, der mir winkt – es sind ja schon alle gegangen. Bedeutungslosigkeit geheimer Zeichen an allen Ecken und Enden dieser geschrumpften Welt: fliegende Fische im Rinnstein, Riesensterne zwischen parkenden Autos, die verblühte Rose auf einer Mauer. Ich trinke die Welt wie ein wohlschmeckendes Gift, das mit sanftem Trost tötet.
Schlagwort: Abschied
Fast unbemerkt
Fast unbemerkt der Untergang eines Sterns an diesem Abend, keine Kameras am Sterbebett, kein voreiliger Nachruf in den Notizbüchern der Allwissenden. Heimlich und still, ein Abschied ohne Schmerz und Tränen. Ein letzter Wunsch, den niemand hört, ein letztes Versprechen, unerfüllt wie all die anderen – dennoch ist nicht der richtige Augenblick, über Verfehlungen nachzudenken. Ein Abschied ohne Bedauern, kein Grund zur Aufregung, in wenigen Minuten ist alles vorbei: die halbe Ewigkeit ausgelöscht wie eine schummrige Funzel. Kein Mitleid. Nur die toten Augen der Nacht.
Zum Abschied
Zum Abschied dieses Schweigen, dein Gesang ohne Worte, in einer Sprache, die so fremd ist wie das Land, in das sie führt. Wir begegnen uns in der Sprachlosigkeit, jedoch nur für einen flüchtigen Augenblick. Deine Lippen aus Stille. Wenn du meinen Namen sagst, klingt das wie ein zufälliges Geräusch irgendwo in einem endlosen Raum – fast unbemerkt. Und doch füllt es diesen Raum aus, diese Endlosigkeit. Mein Name ist dieser Wassertropfen, der in eine Pfütze eintaucht, in diesen Ozean des Schweigens. Wenn du fortgehst, nimmst du meinen Namen mit dir.